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Design Thinking

Auch der Begriff des Design Thinking kommt aus der Welt der Agilen Organisation Management Methoden, die in agilen Organisationen angewendet werden. Er setzt sich aus den Worten Design und Thinking zusammen, weswegen er einen starken Bezug zur Arbeit von Designern hat und eine Verknüpfung zum vernetzten Denken aufnimmt. Was das im Speziellen bedeutet und wie Design Thinking umgesetzt wird, erfährst du hier in diesem Blog-Artikel.

Einordnung von Design Thinking in agile Management Methoden

Design Thinking ist keine reine Management Methode, sondern eher ein multidisziplinärer Ansatz, bei dem nicht nur die Lösung von diversen Fragestellungen ansteht, sondern auch die Bedürfnisse des Kunden teilweise noch im Dunkeln liegen. Beim Design Thinking steht der Mensch im Mittelpunkt aller Überlegungen. Zum einen als Kunde, indem sich in dessen Lage versetzt und überlegt wird, mit welchen Lösungen ihm am besten geholfen werden kann. Zum anderen der Mitarbeiter, der für sein Wissen und seine Fähigkeiten geschätzt wird, die nützlich und zielgerichtet für die Problemlösung eingesetzt werden. Da Design Thinking so vielfältig einsetzbar ist, kann es in allen Lebensbereichen und Arbeitswelten genutzt werden.

Begriffserklärung des Design Thinking

Die Welt soll durch die Brille des Nutzers betrachtet werden. Es geht darum herauszufinden, welche Lösung zu einer komplexen Fragestellung die richtige ist. Dies benötigt verschiedene Herangehensweisen und Methoden, die weiter unten in den 7 Schritten genau erklärt werden. Da die Anforderungen in der Methodik sehr komplex und vielschichtig sind, erscheint der Begriff des Designs. Designer verfügen über die Eigenschaften von hoher Sensibilität und Methodenkompetenz, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Das Thinking bezieht sich auf vernetztes Denken, wissenschaftliches Arbeiten, Synergien durch gemeinsame Denkprozesse und das tiefe Durchdringen von Kundenbedürfnissen, kombiniert mit Analysefähigkeit und Innovationskraft.

Die Grundprinzipien im Design Thinking: Team – Raum – Prozess

Beim Design Thinking wird davon ausgegangen, dass viele verschiedene Menschen mit möglichst ganz unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten am besten dazu geeignet sind, zusammen Ideen und Innovationen zu entwickeln, wobei die Anwendbarkeit und der Nutzergewinn im Vordergrund stehen. In einem kreativen Prozess entwickeln sie Ideen, Prototypen und Produkte. Sie stehen so nah wie möglich im direkten Austausch mit ihren Kunden und beurteilen die eventuellen Lösungen auch aufgrund von Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit.

Um den Ideen, dem Designvorgang, dem Hinterfragen, Testen und Überprüfen möglichst viel Weite und Freiheit zu geben, eignen sich kreative Experimentier- und Gedankenspielräume. Oft geschieht der Prozess innerhalb festgelegter Zeiträume, wie es bspw. bei Workshops der Fall ist.

7 Schritte im Design Thinking

Der Entwickler des Design Thinking, Herbert A. Simon, stellte 1969 in seinem Buch The Sciences of the Artificial 7 Schritte für den Design Thinking Prozess vor. Inzwischen gibt es Abwandlungen und Kürzungen oder Zusammenfassungen auf weniger Phasen. In diesem Blog-Artikel werden die 7 ursprünglichen Schritte erklärt.

Der Design Thinking Prozess findet nicht in linearer Abfolge statt. Einige Schritte bedingen einander, andere überlagern sich, aber alle sind miteinander in verschiedener Weise verknüpft.

1. Define
In diesem Teil geht es darum herauszufinden, welches Problem für wen gelöst werden soll und auch wann es als gelöst gilt.

2. Research
Die im Raum stehende Frage ist höchstwahrscheinlich nicht brandneu und daher gilt es herauszufinden (zu recherchieren), was andere Menschen und Experten zu dem Problem sagen oder was sie bisher getan haben, um eine Lösung zu finden. Wie weit sind sie gekommen und was stand ihnen im Weg? Gibt es Möglichkeiten, auf dem vorhandenen Wissen aufzubauen?

3. Ideate
Während dieses Schrittes sollten die Endkunden weitestgehend in den Prozess einbezogen werden. Hier gilt es, so genau wie möglich herauszufinden, wie dem Nutzer am besten geholfen werden kann, was er tatsächlich braucht oder auch ablehnt. Dies gelingt über Interviews, Umfragen und Gespräche. Mit dem gesamtheitlichen Bild geht es an die Ideenfindung. Ideen, die in dieser Phase entstehen, dürfen nicht beurteilt werden.

4. Prototype
Aus den gesammelten Ideen können erste Varianten ausgesucht, besprochen und gerne auch schon weiterentwickelt werden. Auf dieser Grundlage und möglichst mithilfe erneuten Austauschs mit den Endnutzern können erste Prototypen entwickelt werden.

5. Choose
Nun kommt es unter den zuvor neutral behandelten Ideen zu einer echten Auswahl. Diese wird unter Berücksichtigung der Kundenwünsche und der unter dem 1. Schritt benannten Zieloption aufgrund der besten Argumente bestimmt.

6. Implement
Die zuvor gewählte vielversprechendste Idee kommt nun mithilfe eines Plans in die Umsetzung. Dazu wird definiert wer, innerhalb welcher Zeit, mit welchen Mitteln, was erledigt. Diese Phase endet damit, dass das Produkt den Endkunden erreicht hat.

7. Learn
Dieser Schritt beinhaltet eine umfassende Reflexion hinsichtlich des Projektverlaufs, der Zielerreichung und der Learnings, die mit in die Zukunft genommen werden. Mithilfe von Feedback, Qualitätsprüfung und Datensammlungen kann das Produkt oder der Prozess in Zukunft noch verbessert werden.

Fazit

Design Thinking ist ein methodischer Ansatz, der aufgrund seiner Flexibilität in den unterschiedlichsten Kontexten und für die verschiedensten Fragestellungen genutzt werden. Im Mittelpunkt stehen hierbei vor allem der Endnutzer mit all seinen Bedürfnissen, jedoch auch die Ressource Mitarbeiter mit all ihren Potenzialen. Im Design Thinking Prozess geschieht ein vernetztes Denken, Brainstormen, Entwerfen, Gestalten, Hinterfragen, Abstrahieren, Verwerfen, Perfektionieren, Implementieren und Lernen. Aufgrund seiner Flexibilität, Innovationskraft und Agilität gehört es zu den beliebtesten Methoden in agilen Organisationen. Weitere Informationen zu Agilität und agilen Management Methoden findest du in unseren regelmäßigen Blog-Artikeln und natürlich auch innerhalb unserer Fachbuch-Auswahl auf der Fachbuch-Domain über agile Organisationen. Du kannst hier noch tiefer in das Thema einsteigen und dir dein Spezialwissen heraussuchen.