Buch-Empfehlungen „Agile Organisation“

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Agile Managementmethoden: Continuous Improvement

Agile Managementmethoden: Continuous Improvement
Das Continuous Improvement ist eine Methode aus dem Bereich der agilen Organisationen und wird auch Kaizen genannt. Der Begriff Kaizen kommt aus dem Japanischen und setzt sich aus den Worten Kai, was „Veränderung“ und Zen, was „zum Besseren“ bedeutet. In dem Konzept geht es demzufolge darum, sich auf die ständige Optimierung von Prozessen und Abläufen zu konzentrieren. Durch die Kontinuität werden fortwährend kleine Verbesserungen vorgenommen, anstatt große Veränderungen auf einmal durchgeführt.

Retrospektiven

Das Continuous Improvement in agilen Organisationen wird hauptsächlich durch die Verwendung von Retrospektiven erreicht. Retrospektiven sind Meetings, in denen Teams regelmäßig zusammenkommen, um über die letzte Arbeitsperiode zu reflektieren und zu überlegen, wie Prozesse verbessert werden können. In diesem Zusammenhang probieren die Teams neue Tools oder Techniken aus, ändern Prozesse oder delegieren bestimmte Aufgaben anders. Dafür sollte von allen Teammitgliedern eine große Offenheit und geistige Flexibilität bestehen.

Minimum Viable Product (MVP)

Ein weiteres wichtiges Instrument für Continuous Improvement ist das Konzept des „Minimum Viable Product“ (MVP). Das MVP beschreibt das Minimum an Funktionalitäten, die ein Produkt benötigt, um von Kunden verwendet werden zu können. Das bedeutet, dass Produktneuheiten als MVP – also im unfertigen, aber funktionierenden Zustand – frühzeitig an den Kunden geliefert werden, wodurch dieser noch im Fertigungsprozess ein schnelles Feedback geben kann. So ist es möglich, das Produkt bereits während des Herstellungsprozesses auf die Bedürfnisse des Kunden immer wieder entsprechend anzupassen.

Einbeziehung von Kennzahlen

Das nächste Element von Continuous Improvement ist die Verwendung von Kennzahlen, um die Leistung, die Wirtschaftlichkeit und das Ergebnis des Unternehmens zu messen und zu verfolgen. Durch die Verwendung von Kennzahlen wie „Lead Time“ (Zeit von der Anforderung bis zur Fertigstellung) und „Cycle Time“ (Zeit von der Anforderung bis zur Bereitstellung) können Unternehmen ihre Prozesse verbessern und ihre Leistung steigern. Diese werden innerhalb der Retrospektiven immer wieder angeschaut und ausgewertet. Dies ermöglicht, die Wirksamkeit der implementierten Verbesserungen zu überprüfen und bei Bedarf weitere Anpassungen vorzunehmen.

Gründe für die Anwendung von Continuous Improvement

Kosteneinsparungen:

Durch die ständige Optimierung von Prozessen und Abläufen können Kosten eingespart werden. Dies kann bspw. durch die Verringerung von Ausschuss, die Steigerung der Effizienz und das Ausnutzen von Kapazitäten erreicht werden.

Qualitätssteigerung:

Durch die ständige Überprüfung und Optimierung der Prozesse kann die Qualität verbessert werden. Eine bessere Qualität führt zu zufriedeneren Kunden und stärkt den guten Ruf des Unternehmens.

Wettbewerbsvorteil:

Unternehmen, die Continuous Improvement anwenden, erarbeiten sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, die dies nicht tun. Sie sind in der Lage, schneller auf Veränderungen im Markt zu reagieren und ihre Produkte und Dienstleistungen zielgerichteter an die Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen.

Mitarbeiterzufriedenheit:

Durch die Möglichkeit, am gesamten Unternehmensprozess beteiligt zu sein, wird die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert. Sie werden zu aktiven Mitgestaltern, statt lediglich in der Auftragsabarbeitung zu verharren. Einzelne Potenziale können von den Führungskräften besser erkannt, gefördert und eingesetzt werden.

Für eine gelungene Mitarbeitermotivation ist es nötig, dass jeder die Möglichkeit erhält, Verbesserungsvorschläge einzubringen und an Verbesserungsprojekten teilzunehmen. Dies kann durch Schulungen, Workshops und andere Maßnahmen unterstützt werden. Eine offene Kommunikationskultur und ein Feedback-System stellen sicher, dass alle Mitarbeiter auf dem Laufenden sind und ihre Ideen und Anregungen einbringen können.

Wie wird Continuous Improvement in die Praxis umgesetzt?

1. Prozesse und Abläufe, die optimiert werden sollen, müssen aufgestellt werden.
2. Dazu werden die Daten zu diesen Prozessen und Abläufen gesammelt.
3. Stärken und vor allem Schwachstellen werden identifiziert und analysiert.
4. Verbesserungen werden entwickelt und implementiert.
5. Die Wirkung der Verbesserungen wird überwacht und ausgewertet
6. Die Ergebnisse werden transparent gemacht und allen Beteiligten mitgeteilt.

Fazit

Continuous Improvement ist ein wichtiges Konzept in agilen Organisationen. Es hilft den Unternehmen, Kosten einzusparen, die Qualität zu verbessern, Wettbewerbsvorteile zu erlangen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Entscheidend ist die Beteiligung aller Mitarbeiter, da dies ein Wir-Gefühl erschafft, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Durch die Verwendung von Retrospektiven, MVP und Kennzahlen können Unternehmen kontinuierlich kleine Schritte unternehmen, um Prozesse zu optimieren und ihre Leistung zu steigern. Continuous Improvement ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Möchtest du noch mehr über agile Managementmethoden wissen, dann schau auf unserer Fachbuch-Domain nach passender Literatur oder lies auf unserer Seite regelmäßig erscheinende Blog-Artikel, die sich mit weiteren Inhalten aus dem Fachgebiet agile Organisationen beschäftigen.